Es ist das, was wir die meiste Zeit trinken und das, was Philipp sich gestern eingoss: Mineralwasser. Gespannt sein darf man darauf, was Philipp daraus macht…

Tja, was macht er draus? Er friert das Thema im Gefrierfach ein und taut es erst in ein paar Monaten wieder auf.

Nein, ganz so einfach mach ich es mir dann doch nicht. Aber beinahe. Erst mal wird motiviert die Enzyklopädie unseres Vertrauens besucht, um sie dann leider demotiviert wieder zu verlassen. Ganz so simpel, wie ich dachte, ist das Thema dann nämlich doch nicht. Man kann nicht einfach irgendeine Geschichte über irgendwelches Wasser erzählen, denn:

Mineralwasser ist nach der deutschen Mineral- und Tafelwasserverordnung ein Grundwasser mit besonderen Eigenschaften. Seine Inhaltsstoffe dürfen nur unwesentlich schwanken. Es muss aus unterirdischen Wasservorkommen stammen und von ursprünglicher Reinheit sein. Mineralwasser wird direkt am Gewinnungsort – Quelle/Brunnen – abgefüllt und benötigt eine amtliche Anerkennung.

Damit ist Mineralwasser übrigens das einzige Lebensmittel, das in Deutschland amtlich anerkannt werden muss. Jedes Mineralwasser steht mit einer der 815 amtlichen Quellen in Verbindung, weshalb man die Quellnamen auch immer wieder auf den Flaschenetiketten findet. Mineralwasser gehört nicht zu den Grundnahrungsmitteln – da man ja auch einfach Leitungswasser trinken kann – und wird deshalb mit 19% besteuert, Tee oder Kaffee hingegen nur mit 7 %, da diese unter die Grundnahrungsmittel fallen, was mich erstaunt hat. Wen dieser ganze Kram noch genauer interessiert, weil er unbedingt die exakte Zusammensetzung von Mineralwasser kennen lernen möchte, der kann sich gerne hier weiterbilden.

Mineralwasser kann natürlich nicht nur auf eine lange Geschichte zurückblicken, sondern ist auch schon im modernen Zeitalter angekommen. Auf Mineralwasser.com erfährt man Dinge wie:

Natürliches Mineralwasser ist das beliebteste alkoholfreie Getränk der Deutschen. Schluck für Schluck für Schluck – Mineralwasser ist drei in Einem.

Ich bin gespannt, wer spontan auf diese drei Funktionen von Mineralwasser kommt. Aber ich muss schon sagen, Mineralwasser ist etwas feines. Und es ist absolut nicht zu verwechseln mit dem künstlich angereicherten Tafelwasser oder etwa Sodawasser, das einfach nur Kohlensäure enthält, und nicht die einzigartige Zusammensetzung eines amtlich anerkannten Mineralwassers. Auch Mineralwasser darf beim Abfüllen mit Kohlensäure angereichert werden oder aber es enthält schon beim Austritt aus der Quelle genug Kohlensäure, um als „saurer Sprudel“ bezeichnet zu werden. Per Gesetz darf nur sprudelndes Mineralwasser als „Sprudel“ bezeichnet werden. Das nächste Mal, wenn es am Tisch heißt „Kannst du mir mal bitte die Sprudel geben?“, es sich aber nur um Sodawasser handelt, solltet ihr also – in eurer Verantwortung als mitdenkender deutscher Staatsbürger – unbedingt intervenieren und erklären, dass hier erstens nicht der Begriff „Sprudel“ angebracht sei und es sich bei „Sprudel“ zweitens sowieso nicht um ein feminines, sondern um ein maskulines Substantiv handele.

Für so viel Klugscheißerei wird dann zwar hoffentlich ein Trinkverbot über euch verhängt, aber auf läppisches Sodawasser werdet ihr nach diesem Artikel sowieso verzichten wollen.