Philipp schrieb neulich über die Enden von Geschichten. Ist euch aufgefallen, dass gerade in heutigen Krimis und Thrillern und auch Romanen aus anderen Gattungen am Ende ein nichterwarteter Turn kommt. Der Mörder ist plötzlich der ermittelnde Polizist, das eigentliche Opfer oder der Ich-Erzähler selbst.
Schön, wenn der Autor uns über 500 Seiten auf die falsche Fährte lenken kann. Ich mag solche „Shutter-Island-Effekte“. Was ich nicht mag, und leider ist das bei dieser Art von Büchern häufig so, wenn die Figur es selbst erzählen muss das Geständnis im gesamten Buch das einzige Indiz für diese Lösung ist.
Wer sich noch an „Miss Marple“ oder „Mord im Ordientexpress“ erinnert, kennt vielleicht noch den Wettkampf den man sich mit dem Detektiv lieferte, um den Mörder zuerst zu enttarnen. Damals war das möglich, es gab genug Hinweise, die nur eine Möglichkeit zuließen. Heute gibt es keine wirklichen Hinweise mehr („Lesen Sie jetzt den neuen unlösbaren Fall von [hier schwedischen Namen einfügen]!“). Dadurch ist es natürlich leicht den Leser auf eine falsche Fährte zu lenken und ihn schlussendlich zu überraschen. In den meisten Fällen hat das aber nichts mit wirklichem Können zu tun.