“Die Landschaft ist so schön” und “wir hätten nicht gedacht, dass es so grün ist”. Das waren sicherlich die Sätze, die am meisten gefallen sind, wenn Silvia und ich gefragt wurden, was wir so von Portugal halten.
Und genau das ist es. All die Bäume und Wälder auf kleinen Hügeln, von denen kleine Burgen herab blicken. Und nur ein Dorf weiter gibt es hohe Klippen an deren Fuß weite Sandstrände von hohen Wellen angespült werden. Das dunkle Grün und das helle Blau, die sich unter dem Brechen der Wellen vermischen, während Bodyboardsurfer auf dem Wellenkamm Drehungen und Tricks vollführen.
Gerade am Wochenende in Peniche und Obidos hat das Land sich einen festen Platz in meinem Herzen erkämpft. Nach erfolglosen Versuchen auf dem Surfbrett bei einem Polaroidsonnenuntergang die schlechtesten und doch besten Nudeln mit Tomaten und Weißwein essen.
Und dann erst Obidos. In das kleine Dorf hat es uns nur verschlagen, weil wir dort die einzige nahe Möglichkeit zum Couchsurfen hatten. Und dann ist es so schön. Eine kleine mittelalterliche Stadt, in deren Gassen man überall Ginja, Kirschlikör, aus kleinen Schokoladengläsern trinken kann. Und als Silvia hinter der Burg einen Seilklettergarten entdeckte, hatte Obidos auch noch Abenteuerpotential. Jedes Jahr findet hier übrigens einen Monat lang Portugals größtes Schokoladenfestival statt, das wir um zwei Tage verpassten, und im Sommer gibt es ein großes Mittelalterfestival. Das beste Obidos war aber auf jeden Fall unsere Gastgeberin mit ihrem kleinen Eisladen. Dazu aber wahrscheinlich ein anderes Mal mehr.
Dass ich Lissabon mochte, habe ich ja bereits beschrieben, aber auch Porto hat durchaus seinen Charme. Leider war das Wetter für einen Sonnenuntergang am Strand zu schlecht, dafür sind die Restaurants und Cafés deutlich schöner als in Lissabon. Und es gibt die schönen Keller in Garcia, der Stadt auf der anderen Seite, in denen man den süßen Portwein trinken kann. Portwein muss übrigens tatsächlich von hier stammen. In Garcia entdeckten wir auch die kleine Künstlergalerie, in dem wir uns mit einer früheren Zahnarzthelferin, die jetzt kleine Puppen herstellt unterhielten.
Kleine Anmerkung: Dass die Bayernfans, die mit ihren grölenden Gesängen das Stadtbild akustisch verunstalteten, während unseres Aufenthalts von Porto eingetütet wurden, trug sehr zu unserem Amüsement bei.

Insgesamt muss ich echt sagen, dass Portugal ein wunderschönes Land ist.
Außerdem ist der Wein so billig, dass selbst die Portugiesen vergessen, dass man für 1€ (!!!) ganz guten Weißwein aus der Flasche mit Korken (Portugal ist einer der größten Korkhersteller weltweit, also gibt es nie Plastikkorken) gibt.“